Artist Statement

Ich interessiere ich mich für die rein optischen Eigenschaften der Malerei und bewege mich damit bewusst in der Tradition der experimentellen ungegenständlichen Malerei des Informel der 1950er.

 

Die Erforschung verschiedener Farbmaterialitäten und der Zufall sind die ausschlaggebenden Faktoren der durchweg gegenstandslosen Malereien. Die entstandenen Formen betrachte ich mit einem ungegenständlichen, rein Farben und Formen sehenden Blick, wobei mir Max Imdahls Modell des ‚Sehenden Sehens’ hilft. Farbklang, Farbmaterialität und Form sind wichtiger als darzustellende Gegenstände.

 

Das Atelier wird zu einem Labor in welchem künstlerisch-experimentell geforscht wird. So werden Acryl- und Ölfarben mit Zusätzen wie Tapetenkleister oder Leim gemischt, übereinander aufgetragen und gegeneinander prallen gelassen. 

Verschiedenste Farbauftragsmethoden, darunter gestische und ruhige Pinselbewegungen, Dripping, Sprüh-Mechanismen und gerade aleatorische Verfahren (Décalcomanie und Grattage) beschäftigen mich ebenfalls. Als besonders herauszustellen gilt hier die Décalcomanie. Bei dieser Zufallstechnik bilden die Farbmaterialität und -viskosität zentrale Rollen. Auch meine Handbewegungen beim Farbauftrag, dem Andrücken und Bewegen des Druckmediums und schließlich dem Abziehen der Druckfläche sind entscheidend.

 

Neben der Manipulation verschiedener Zufallsverfahren kommen bestimmte Formen in vielen Werkserien immer wieder vor und üben eine Faszination auf mich aus. Häufig werden regelmäßige Strukturen den Zufallsformen entgegen gesetzt. All-Over-Strukturen tauchen in verschiedenen Techniken auf: gesprühte, gemalte oder durch Farbabklatsch erzeugte regelmäßige Flächen werden durch repetitiven Duktus erstellt und so gegen die bewegten Zufallsformen gestellt. Die Ebenen überlagern sich oft, ich spiele mit Transparenz und lasse Farbschichten durchscheinen, sich gegenseitig aufwühlen oder beruhigen.